Ordensgemeinschaften in Deutschland

Woran hängt mein Herz?

Geschafft! Die 10. Generalversammlung der Missionarinnen Christi liegt hinter uns. Alle sechs Jahre kommen Schwestern von Amts wegen, gewählte und ernannte Delegierte für knapp drei Wochen zusammen, um die aktuelle Situation der Gemeinschaft zu bedenken und zu besprechen. Thematische Schwerpunkte werden festgelegt und wichtige Weichen für die Zukunft gestellt. 

In diesem Jahr wurde auch meine Nachfolgerin im Amt der Generalleiterin gewählt. Für mich bedeutet das: Büro aufräumen, Papier schreddern, Dateien überprüfen und evtl. neu ordnen, … Meine Nachfolgerin soll es möglichst leicht haben, schnell einen Überblick gewinnen zu können. 

Auch das persönliche Zimmer muss geräumt werden. Wieder mal stelle ich fest, dass ich zu viel „Zeug“ habe. Bei der Größe des neuen Zimmers im anderen Haus weiß ich aber, dass ich reduzieren muss. Bei manchen Dingen ist das kein Problem, bei anderen fällt es mir schwer, sie weg zu tun. Und oft stelle ich fest: Das muss beim Umzug auch mit! 

Schöne und schmerzvolle Erinnerungen tauchen auf und werden lebendig, denn mit und in den Dingen sind auch Menschen gegenwärtig, die mir viel bedeuten. Mir fällt ein Buch ein, mit dem Erich Fromm 1976 großen Erfolg hatte: „Haben oder Sein?“ lautete dessen plakativer Titel, der auch als Motto über dem Armutsversprechen im Ordensleben stehen könnte.

Die Frage „Woran hängt mein Herz?“ drängt sich immer wieder auf. Am Schluss bleibt eine große Dankbarkeit für so viele gute Begegnungen und Erfahrungen. Und die Vorfreude auf den Neubeginn …

Über die Autorin

Sr. Hildegard Schreier ist die scheidende Generalleiterin der Missionarinnen Christi. Sie ist zudem seit Mai 2022 Generalsekretärin der DOK.

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