Ordensgemeinschaften in Deutschland

Die Aussendung der Zwölf

Jesus rief die zwölf zu sich und sandte sie aus. Er rief sie wiederholt, erst in seine Jüngerschaft, dann um sie zu auszusenden und das Evangelium zu verkünden, Kranke zu heilen und Dämonen auszutreiben. 
Doch warum sandte er sie zu zweit aus? Hätte er nicht viel mehr Menschen in gleicher Zeit erreichen können, wenn sie einzeln gegangen wären? Sicher. Doch zwei Menschen das ist die kleinste Gemeinschaft die man haben kann und Gott wird unter ihnen sein, denn „wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind bin ich mitten unter ihnen“. Gott ist mit ihnen und sie sind füreinander da. Wird einer schwach oder müde ist der andere zur Seite, gibt Hoffnung, Trost und den Glauben zurück.

Wir brauchen auch ein Gegenüber um uns selbst zu erkennen, denn wenn wir uns selbst erkennen, können wir auch Gott und sein Wirken wahrnehmen. 
Überdies waren damals zwei Menschen nötig, um als Zeugen aufzutreten und somit glaubwürdig zu sein. Sie waren Zeugen von der frohen Botschaft, dem Reich Gottes und Jesus. 

Wir können ebenfalls die frohe Botschaft in die Welt tragen und den Menschen helfen. Die heutigen Dämonen sind oft Ängste, Depressionen, Zweifel, Süchte – sie wirken zerstörerisch und ausgrenzend. Wir haben die Macht zu helfen, wir können die Hand reichen, trösten, zuhören; ein offenes Ohr zeigt, ich bin für dich da, du bist nicht mehr allein, ich helfe dir, das lässt wieder Hoffnung und Mut aufkeimen.

Gott ruft auch uns, jeden einzelnen von uns, eines Anderen Weggefährte zu sein und sein Werk und das seiner Jünger fortzusetzen, denn einzeln sind wir manchmal taub, blind  und stumm – gemeinsam geht vieles leichter.

Gott wird immer alle unterstützen, die helfend zur Seite stehen.

Ich möchte die Hand reichen, mein Herz und meine Ohren öffnen, ich möchte Nächste sein.

Über den Autor

Sr. Sara Maria Grimm ist Mitglied der Benediktinerinnen Köln.

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