Erlahmt nicht im Eifer, seid feurigen Geistes, dient dem Herrn (Römerbrief 12)
1955 hat mich bei einer Predigt dieses Wort ins Herz getroffen:ERLAHMT NICHT IM EIFER, SEID FEURIGEN GEISTES, DIENT DEM HERRN (Römer 12). Danach beschäftigten mich zunehmend die Fragen: Berufswunsch ? Familie ? Ordenseintritt ?– 1961 trat ich bei den Maria Ward-Schwestern, heute Congregatio Jesu, ein. Es trifft sich gut, dass der Erscheinungstag dieser Kolumne auf den Geburtstag unserer Ordensgründerin Maria Ward fällt, die im Jahr 1585 am 23. Januar in England geboren wurde.Erst später konnte ich erkennen, wie sehr Maria Ward das Wort„fervour“, Feuer, Feuereifer wichtig ist – im Zusammenhang um das Thema „Frauen und was man ihnen zutraut oder nicht, was sie können oder nicht“ zit. in der Übersetzung nach Ursula Dirmeier CJ.
Maria Ward: „Feuer ist die Entschiedenheit, gut zu handeln. Das ist eine zuvorkommende Gnade Gottes und ein von Gott umsonst gegebenes Geschenk, das wir uns nicht verdienen können. Es ist wahr, dieses Feuer erkaltet oft. Aber was ist die Ursache? Liegt es daran, dass wir Frauen sind? Nein, sondern daran, dass wir unvollkommene Frauen sind.“
1995 traf ich den o. g. Priester unvermutet anlässlich einer Abendmesse in Mainz. Es waren nur wenige Minuten bis zum Beginn der Messe und ich nutze diese Zeit, um an die Predigt von 1955 zu erinnern, die mich letztlich in den Orden führte. Ich habe noch die Frage des Geistlichen im Ohr, warum ich ihm das nicht früher sagte ... Wenige Tage später bekam ich eine Karte von diesem Priester, mit dem für mich bemerkenswerten Satz, ich sollte doch immer das Feuer der Liebe bewahren, auch wenn es nur noch Glut wäre, aber eine wärmende Glut ... Bevor ich für diese inhaltsreichen Worte danken konnte, starb Dr. Heribert Gauly am 02.12.1995.
In der Rückschau auf 60 Jahre Ordensleben kann ich mit Dankbarkeit und Freude sagen, dass ich diesen meinen Lebensweg gerne gegangen bin und entsprechend weitergehe. Der Satz des Paulus begleitete mich bei meinen unterschiedlichen Tätigkeiten in der Schule, im Sekretariat, an der Orgel und bei einem mir sehr lieb gewordenen Ehrenamt, das zur Lebensaufgabe wurde – für die Simbabwe-Mission der Maria Ward-Schwestern in besonderer Weise tätig zu sein.
Was ist über die Jahre geblieben: das unaufhörliche Feuer der Liebe in der Nachfolge Christi, nicht unbedingt hoch lodernd, aber immer als „wärmende Glut“, mit Vielen in Verbindung, um Guteszu tun - z. B. für die Menschen in Simbabwe.