Ordensgemeinschaften in Deutschland

15. Generalversammlung der Union der Europäischen Konferenzen der Höheren Ordensoberen/innen (UCESM) in Lourdes

Vom 19. bis 25. März 2012 fand die 15. Generalversammlung der Union der Europäischen Konferenzen der Höheren Ordensoberen/innen (UCESM) in Lourdes statt...

LOURDES Vom 19. bis 25. März 2012 fand die Generalversammlung der Union der Europäischen Konferenzen der Höheren Ordensoberen/innen (UCESM) in Lourdes statt. Unter dem Thema „Ordensmänner und Ordensfrauen in Europa: Das Leben als Berufung“ trafen sich die Mitglieder der UCESM aus 27 Ländern Europas in Frankreich. Aus Deutschland nahmen der Vorsitzende der Deutschen Ordensobernkonferenz (DOK), Abt Hermann-Joseph Kugler OPraem, die stellvertretende Vorsitzende, Sr. Miriam Altenhofen SSpS, sowie die Generalsekretärin der DOK, Sr. M. Walburga Scheibel OSF, an der Versammlung teil. Orden.de dokumentiert nachfolgend das Statement, das zum Abschluss der Generalversammlung veröffentlicht wurde.

„Die Stimme der Zukunft“ - An alle Ordensfrauen und Ordensmänner in Europa

Wir, die Mitglieder von UCESM (Ordensvereinigung aller europäischen Ordensobern) aus 27 Ländern Europas waren vom 19. — 25. März 2012 zu unserer XV. Generalversammlung in Lourdes versammelt. Während unserer Versammlung beschäftigten wir uns mit dem Thema „Ordensfrauen und Ordensmänner in Europa - Das Leben als Berufung“. Wir unterstützen und bestätigen das folgende Dokument, das von einer Gruppe junger Ordensleute während der Tagung verfasst worden ist. Diese jungen Ordensleute waren als Gäste bei der Versammlung anwesend. In diesen Tagen waren wir tief beeindruckt von der spürbaren Gegenwart Mariens an den Gedenkstätten in Lourdes sowie vom beispielhaften Leben der Heiligen Bernadette. Auch die Berufung des Propheten Jeremia hat uns für das Ordensleben im heutigen Europa neue Wege aufgetan.

“Das Wort des Herrn erging an mich(Jer 1,4).Unser Leben ist tief verwurzelt im Wort. Gott selbst ist der Urgrund unserer Berufung als Ordensfrauen und Ordensmänner. Als Menschen in der Nachfolge Jesu erfahren wir dieses lebendige Wort in der persönlichen Beziehung zu Jesus Christus. Wir sind überzeugt, dass wir mitwirken sollen, damit die Liebe Dauer hat.

„Ich habe dich ausersehen [...] ich habe dich geheiligt und ich habe dich zum Propheten bestimmt (Jer 1,5). So wie wir diesen Ruf einstmals gehört haben, so hören wir ihn heute aufs Neue. Jedes menschliche Leben ist eine Berufung: als Ordensfrauen und Ordensmänner hören wir in diesem Ruf die besondere Aufgabe, in Comunio und Solidarität mit den anderen zu leben.

“Sag nicht: “Ich bin noch so jung. Wohin ich dich auch sende, dahin sollst du gehen“ (Jer 1,7). In der Komplexität der heutigen Wirklichkeit fühlen wir uns manchmal entmutigt und sprachlos… bis zu dem Punkt, dass wir daran zweifeln, ob unser Ordensleben im heutigen Europa für junge Menschen noch sinnvoll ist. Gott sagt uns jedoch gerade in diese unsere Gebrechlichkeit und Armut hinein, ganz wie er es bei Jeremia getan hat: “Wohin ich dich auch sende, dahin sollst du gehen.“ In einer leidgeprüften Welt sind wir aufgerufen, unsere Kongregationen und Institute als Orte der Solidarität und des Vertrauens zu gestalten. Dies fordert uns heraus, als Gemeinschaft verschiedener Generationen von Brüdern und Schwestern Verantwortung für Gegenwart und Zukunft zu übernehmen.

“Fürchte dich nicht vor ihnen, denn ich bin mit dir, um dich zu retten“ (Jer 1,8). Trotz der bestehenden Glaubens- und Berufungskrise wollen wir den Mut nicht verlieren. Der auferstandene Herr ist mitten unter uns. Das Wissen um seine barmherzige Liebe erfüllt uns mit Freude und Ausdauer. Wir haben viele große Gaben erhalten, die wir mit den Menschen in Europa teilen dürfen. Wir glauben, dass Heute unser Kairos ist. Jetzt ist die Zeit der Hoffnung — wir vertrauen Jesus unser Leben an.

“Ich setze dich über Völker und Reiche […] du sollst aufbauen und einpflanzen“ (Jer 1,10). Wir kommen aus verschiedenen Ländern und sind berufen, Zeugen der Gegenwart des Herrn zu sein. Wir pflanzen und bauen; und nehmen Teil am Aufbau einer neuen Welt. Wir haben Anteil am Sendungsauftrag Christi, der verspricht: “Ich mache alles neu“ (Offb 21,5).

“Das Wort des Herrn erging an mich: Was siehst du?“ (Jer 1,11.13). Wir sehen eine Welt, die Gottes Liebe braucht: wir sehen Menschen, deren Würde wieder herzustellen ist; wir sehen Arme, deren Füße gewaschen und Menschen, deren Durst gestillt werden will. Wir sehen, dass Gott in unseren Herzen wirkt, durch die Hoffnung und die Freude, die er uns heute schenkt. Wir sehen neue Horizonte, die uns dazu anregen, unseren Pilgerweg des Glaubens fortzusetzen. Dies wollen wir tun zusammen mit Gott und allen Menschen guten Willens in Richtung einer neuen Evangelisierung.

weitere Informationen finden Sie zur UCESM finden Sie auf deren Internetseite.