Ordensgemeinschaften in Deutschland

Millionenschaden im Zisterzienserinnenkloster Sankt Marienthal durch Hochwasser

Das Hochwasser in Sachsen hat im Kloster gewaltige Schäden verursacht. Wassermassen beschädigten fast alle Gebäude des Klostergeländes stark. Das Internationale Begegnungszentrum ist in seiner Existenz bedroht...

OSTRITZ Das Hochwasser in Sachsen hat in Deutschlands traditionsreichstem Zisterzienserinnenkloster Schäden in Milllionenhöhe verursacht. Die am Neißeufer gelegene Abtei Sankt Marienthal und das Internationale Begegnungszentrum (IBZ) auf dem Klostergelände stand am Wochenende bis zu zwei Meter im Wasser, wie der IBZ-Vorstandsvorsitzende Michael Schlitt am Montag auf Anfrage mitteilte.

Nach seinen Angaben sind die 15 Zisterzienserinnen unversehrt, obwohl sie der Aufforderung zum Verlassen ihres Klosters nicht folgten. Die 150 Gäste des IBZ wurden dagegen evakuiert. Die inzwischen wieder abgeflossen Wassermassen beschädigten fast alle Gebäude des Klostergeländes stark. Sie rissen teilweise ganze Teile sowie Türen und Fenster weg. Die Verluste am Kunstgut des Klosters seien noch nicht einzuschätzen, erklärte der IBZ Vorstandsvorsitzende. Hauptaufgabe sei es nun, die offen stehende Anlage vor Diebstahl zu schützen. Plünderungen seien in benachbarten Gemeinden bereits vorgekommen. Mitarbeiter von Kloster und IBZ organisierten deshalb Nachtwachen.

Schlitt betonte, das Begegnungszentrum sei angesichts der Schäden in seiner Existenz bedroht und rief zu Spenden auf. In Kooperation mit den Ordensfrauen wurde es mit Hilfe der Deutschen Bundesstiftung Umwelt seit 1992 aufgebaut. Jährlich hat es rund 20.000 Übernachtungen. Das Zentrum leistet Umwelt- und Familienbildung und wendet sich damit auch an die Bewohner im angrenzenden Polen und Tschechien.

Das Kloster Sankt Marienthal wurde vor 776 Jahren gegründet. Es ist die älteste ununterbrochen bestehende Abtei dieses Ordens in Deutschland. Im Laufe ihrer Geschichte wurde die barocke Anlage immer wieder durch Hochwasser geschädigt, am bislang stärksten 1897. Die Schäden vom Wochenende seien jedoch noch weitaus größer, so Schlitt. (KNA)

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