Ordensgemeinschaften in Deutschland

Was es heißt, heute franziskanisch zu leben.

Drei Monate lang dauert das Noviziatsprojekt der interfranziskanischen Arbeitsgemeinschaft INFAG in Münster.

MÜNSTER Seit dem 22.Juni leben 15 Novizinnen aus 11 franziskanischen Gemeinschaften gemeinsam im Münsteraner Katharinenschwestern. Drei Monate lang dauert das Noviziatsprojekt der interfranziskanischen Arbeitsgemeinschaft INFAG insgesamt. Neben dem gemeinsamen Leben und Studieren stehen Praktika in verschiedenen sozialen Einrichtungen in Münster auf dem Programm.

Die ersten Tage des gemeinsamen Lebens dienten vor allem dem Kennenlernen der Mitbewohnerinnen und der verschiedenen franziskanischen Gemeinschaften. Neben dem geselligen Miteinander der Novizinnen besteht auch ein guter Kontakt zu den Gastgeberinnen, den Katharinenschwestern in Münster. Die Schwestern freuen sich, „junge Leute im Haus zu haben” und die Novizinnen profitieren von gemeinsamen Gebets- und Anbetunsgzeiten.

Nach der Kennenlernphase folgte eine Woche Exerzitien, um auch geistlich im Projekt anzukommen. Die Hauptphase, die derzeit läuft, besteht aus einem Wechsel theroretischen Studiums und sozial-praktischer Arbeit. Das Bildungsangebot in franziskanischer Spiritualität ist sehr vielfältig. Für das Projekt konnten namhafte Referenten aus der franziskanischen Familie gewonnen werden. Die praktischen Erfahrungen sammeln die Teilnehmerinnen z.B. auf einer Wöchnerinnen-Station, in einem Café für Menschen mit Behinderungen oder in einem Seniorenzentrum. Auf diese Weise üben Sie sich auch in den späteren Konventsalltag mit seinem Wechsel aus Gebet, Arbeit und Studium ein.

Sr. Christina Mülling aus dem Gesamtvorstand der INFAG und Sr. Marie-Sophie Schindeldecker, Mitglied der Generalleitung der Sießener Franziskanerinnen, begleiten die jungen Schwestern während der Zeit in Münster. Bei den regelmäßigen Gesprächen geht es vor allem darum, „im Miteinander zu fragen: Wie sieht franziskanisches Ordensleben heute aus?” Im Anschluß an das gemeinsame Projekt kehren die Novizinnen zurück in ihre Heimatklöster, um sich auf ihre Gelübde als Schwester in der Nachfolge des Heiligen Franziskus vorzubereiten.