Ordensgemeinschaften in Deutschland

Auf der Flucht vor dem Krieg

Zahlreiche Ordensgemeinschaften schaffen Platz für geflüchtete Menschen aus der Ukraine

Papst Franziskus hat mit den Worten „Die leer stehenden Klöster gehören nicht uns, sie sind für das Fleisch Christi da, und das sind die Flüchtlinge“ in besonderer Weise auch die Ordensgemeinschaften zu einem Engagement in der Flüchtlingshilfe aufgefordert.

Zwar gibt es tatsächlich nur wenige leerstehende Ordenseinrichtungen in Deutschland, doch eine Vielzahl an Gemeinschaften hat dennoch bereits Möglichkeiten geschaffen, Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen. In Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen auf den verschiedenen Ebenen, insbesondere den Landratsämtern und Gemeinden, arbeiten sie daran, möglichst vielen der geflüchteten Menschen eine Unterbringung zu ermöglichen. Neben Exerzitien- und Gästehäusern, die in der Regel größere Raumkapazitäten bieten, finden sich Unterbringungsmöglichkeiten auch in den Klöstern und Konventen selbst, in Wohnungen für Familien und in Einrichtungen, die sich in der Trägerschaft von Ordensgemeinschaften befinden.

So haben zum Beispiel die Schönstätter Marienschwestern (Liebfrauenhöhe, Rottenburg) in ihrem Pilgerhaus eine Etage mit 15 Doppelzimmern für Geflüchtete freimachen können. Die Benediktiner in St. Ottilien konnten ihre geplanten Kurse kurzfristig ins Exerzitienhaus verlegen, sodass im Ottilienheim bis zu 50 Ukraine-Flüchtlinge eine erste Unterkunft finden können und knapp 30 Geflüchtete finden im Haus Franziskus der Franziskanerinnen von Sießen eine Obhut. Die Kleinste heißt Alexandra und ist mit der Mutter und zwei Geschwistern seit dem Tag nach ihrer Geburt auf der Flucht. Es seien Kleinkinder, Jugendliche und Mütter, die angekommen. Durch die Aufnahme von Flüchtlingen ins Kloster komme die Gemeinschaft mit zahlreichen hilfsbereiten Menschen aus der eigenen Stadt und Umgebung in Kontakt, berichten die Sießener Schwestern. Viele Ordensgemeinschaften nehmen derzeit Flüchtlinge auf. Weitere Beispiele finden sich hier auf orden.de.

"Die Kriegsbilder aus der Ukraine machen uns sprachlos. Aber wir sind nicht ohnmächtig", so ein Statement der Jesuiten auf ihrer Website. Die Ordensgemeinschaften helfen vor Ort im Kriegsgebiet, mit ihrem Gebet, durch die Unterstützung und Aufnahme der Flüchtlinge sowie mit Spendenaufrufen. Über das aktuelle Engagement der Gemeinschaften berichtet orden.de kontinuierlich auf einer Themenseite zum Krieg in der Ukraine.