Ordensgemeinschaften in Deutschland

Rückblick: „Gemeinsam statt einsam“

Symposium zu franziskanischen Werten im Juni 2022

Im Juni veranstalteten die Kapuziner mit dem Institut IUNCTUS sowie dem Projekt Networking Intentional Christian Communities (NICC)  ein Symposium unter dem Titel „Franziskanische Werte“ im Kapuzinerkloster Münster. Es trafen sich dort und digital rund 80 Personen, um über Vernetzung und Kommunikation in der franziskanischen Welt sowie die franziskanischen Werte zu sprechen: „In Geschwisterlichkeit in Verbindung mit allem leben. Und diese Beziehung zu dem, was ist und lebt, klug, gerecht, maßvoll und mutig zu gestalten: Das ist heute gefragt und gleichzeitig Bestandteil unserer franziskanischen DNA“, sagte der Kapuziner und Leiter des Kompentenzzentrums für Spiritualität, IUNCTUS, Br. Thomas Dienberg OFMCap. Dazu gehöre es, anpassungsfähig zu sein. „Mut, verbunden mit Transparenz und Respekt, das sind agile Werte, die den Wandel in der franziskanischen Welt positiv prägen sollten“, so Br. Thomas. Die franziskanische Spiritualität der Beziehung, das „being connected“, welches Schöpfung und Mitmensch wertschätzt, sei die beste Grundlage, gemeinsam Veränderungen anzupacken.

Während des Symposiums sei klar geworden, dass eine klare und authentische Sprache, vernetztes Denken und der Wille zur Zusammenarbeit mit anderen Partnern sehr wichtig sei. Sr. Dietlinde Bövingloh, Provinzoberin der Franziskanerinnen von Münster-Mauritz, vertrat die Meinung, dass die Kombination aus persönlicher Präsenz und einem guten Auftritt im Internet in der heutigen Zeit unerlässlich sei. Man müsse sprachfähig sein für die Menschen, welche die franziskanischen Werte teilten. Diese Meinung teilte auch der Pressesprecher der Deutschen Kapuzinerprovinz, Tobias Rauser. Es brauche eine „authentische und wertegetriebene Kommunikation.“

Ein wichtiger Punkt war die Vernetzung innerhalb der franziskanischen Familie. Franciscans International, eine Organisation der verschiedensten franziskanischen Orden und Kongregationen, kommuniziert die franziskanischen Werte auf der Ebene der Vereinten Nationen. Das Ziel sei die Verteidigung der Menschenrechte. Der Geschäftsführer von Franciscans International, Br. Markus Heinze OFM, erklärte im Rahmen des Symposiums: Die Organisation sehe sich als Teil der franziskanischen Mission. Zu welchem Ordenszweig man gehöre, sei dafür nicht wichtig.

Das Unterwegssein mit leichtem Gepäck zählt zu unserer DNA
Markus Fuhrmann OFM

Zum Abschluss des Symposiums fand ein Gespräch über die Transformation von Klöstern statt. Im Fokus stand die Frage, wie Orden gemeinsam mit Partnern diesen Wandel gestalten können. Damit Neues entstehe, bevor Ordensleute die Klöster verlassen müssten, sollten die Orden an ihrem Selbstverständnis arbeiten, meint Br. Markus Heinze. „Wir müssen wahrnehmen, dass die franziskanische Familie so viel größer ist, als wir sie oft definieren.“ Sein Ordensbruder Markus Fuhrmann OFM, neu gewählter Provinzial der Franziskaner, betonte, dass Transformation zwar durchaus eine persönliche Herausforderung für viele Ordensleute sei. Dennoch sei der Wandel elementarer Bestandteil der franziskanischen Werte. „Das Unterwegssein mit leichtem Gepäck zählt zu unserer DNA“, sagte er. „Ich wünsche mir in der franziskanischen Welt ein vielseitiges Ensemble an Aufbrüchen: Erfolgreiche Projekte, durch die Klöster spannend ‚umgenutzt‘ werden und die das franziskanische Charisma erfolgreich in die Welt tragen.“

(Mit Material von OFMCap)