Ordensgemeinschaften in Deutschland

Südsudan: Steyler Missionare verlassen das Land

Nach den Missionsschwestern sind nun auch die männlichen Missionare aus dem Land geflohen. Eine Rückkehr bleibt ungewiss.

YEI/SÜDSUDAN Die Steyler Missionare haben sich der Flucht der Lokalbevölkerung angeschlossen und ihre 2012 errichtete Missionsstation im Südsudan aufgegeben. In der Diözese Yei arbeitete auch die im Mai diesen Jahres an den Folgen eines Überfalls verstorbene deutsche Missionsschwester Veronika Rackóva SSpS.

Im März 2012 haben die Steyler Missionare ihre Missionsarbeit im Südsudan begonnen. Ihr Einsatzort war Lainya, etwa 100 Kilometer der Hauptstadt Juba in der Diözese Yei im äußersten Süden des Landes gelegen. Die Pfarrei, in der die Steyler als Seelsorger gewirkt haben, erstreckt sich mit 36 Außenstationen auf einer Fläche etwa so groß wie Niedersachsen. Nun verlassen Sie das Land, das in dem langjährigen Bürgerkrieg nicht zur Ruhe kommt.

Pater Francis Joseph Naduviledathu, der Leiter des Missionsteams, berichtet in einem Interview mit der Steyler Mission von den dramatischen Ereignissen vor Ort: „Wir fühlten uns am Ende wie hilflose Zuschauer, gefangen in einem Wirbelwind aus Neid, Hass und nicht enden wollender Gewalt. Das Militär und die Milizen der Rebellen haben sich an unserem Einsatzort Lainya brutalste Kämpfe geliefert – und gleichzeitig das Eigentum der Bewohner einer ganzen Stadt zerstört. Der Frieden bleibt ein ferner Traum im Südsudan. Jedenfalls mit den aktuellen politischen und militärischen Führern, die die verschiedenen Ethnien im Land gegeneinander ausspielen.”

Ob und wann die Missionare und Missionsschwestern in den Südsudan zurückkehren bleibt ungewiss.

Das Interview in voller Länge finden Sie auf der Internetseite der Steyler Mission: http://www.steyler-mission.de/de/news-berichte/berichte/2016/Der-Frieden-bleibt-ein-ferner-Traum.php

(svd / dok)