Botschafter für nachhaltigen Tourismus
Am 1. April eröffnete die Benediktinerabtei Plankstetten ihr Holz-Stroh-Haus St. Wunibald – das größte Holz-Stroh-Haus in Süddeutschland. Mit dem Neubau ist im Naturpark Altmühltal innerhalb von drei Jahren ein einzigartiges Referenzprojekt für klimaschonendes Bauen entstanden. Als Baumaterialien fanden das eigene Holz aus dem Klosterforst und Bio-Stroh aus der Landwirtschaft des Klosters Verwendung. Genutzt wird das Holz-Stroh-Haus als Pfarrkindergarten, Pfarrbüro und Gästehaus mit 30 Einzelzimmern.
Abt Beda Maria Sonnenberg OSB segnete den Neubau im Rahmen des Festaktes am Nachmittag, die Festrede hielt der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder. Zudem fand eine Podiumsdiskussion zum Thema „Nachhaltiger Tourismus“ statt. Das Fazit: Nachhaltiger Tourismus braucht mehr Vorbilder und Botschafter. Damit der Urlaub der Zukunft und das Reiseverhalten regionaler, nachhaltiger und achtsamer werden, brauche es Leuchtturmprojekte aus der Branche.
Wir wollen Mut machen, es nachzumachen.
Abt Beda Maria Sonnenberg OSB
„Das Kloster Plankstetten ist ein Paradebeispiel für alle drei Säulen der Nachhaltigkeit (sozial, ökologisch und ökonomisch). Es schafft Wertschöpfung in der Region“, lobt die Geschäftsführerin der Bayern Tourismus Marketing GmbH, Barbara Radomski, das Engagement der Benediktinerabtei. Abt Beda sieht indes noch Potential: „Nachhaltigkeit ist natürlich immer relativ und obwohl wir schon sehr weit sind, sind auch wir noch auf dem Weg. Dennoch – wir wollen Mut machen, es nachzumachen.“
Seit 1994 arbeiten die Benediktiner der Abtei Plankstetten nach den Bioland-Richtlinien und nach den Grundsätzen der regionalen Kreislaufwirtschaft. Die Erzeugung von Bio-Lebensmitteln, der Einsatz von regenerativen Energien, ökologisch nachhaltige und energieeffiziente Sanierung der Klostergebäude bis hin zum neugebauten Holz-Stroh-Haus.
Klimaneutrale Klostergaststätte in Maria Laach
Eine weitere touristische Neueröffnung feiert die Benediktinerabtei Maria Laach: Nach knapp zwei Jahren Bauzeit hat dort am 7. April die neue Klostergaststätte mit 300 Sitzplätzen im Innen- und Außenbereich ihre Pforten geöffnet. Das Gaststätten-Gebäude ist obendrein umweltfreundlich: Dem Grundsatz des ökologischen Bauens „Vermeiden, Verhindern, Verwerten“ wurde schon in der Bauphase gefolgt. Es handelt sich um ein „aktives Gebäude“, welches bei der Wärmeerzeugung gänzlich auf fossile Brennstoffe verzichtet. Mit einer auf dem Dach montierten Fotovoltaik-Anlage erzeugt die Gaststätte ihren eigenen Strom. Das Gebäude erzeugt damit im Jahresmittel mehr Energie als es selber benötigt und gilt als klimaneutral.
Die Abtei hat sich mit dem Bau der Gaststätte buchstäblich weiter für die Besucher geöffnet. Der Klausurmauer wurde zwecks eines barrierefreien Zugangs zu Gärtnerei und Gaststätte ein Stück entnommen. So eröffnet sich zudem ein ganz neuer Blick auf die Abteikirche. Nicht zuletzt gibt es einen neuen Spielplatz für kleine und größere Kinder, der ab Ostern geöffnet ist.
Zur Website der Abtei Plankstetten
Zur Webseite der Klostergaststätte Maria Laach
(Mit Material von kloster-plankstetten.de und maria-laach.de)