Hildegard von Bingen: Digitale Gesamtbibliographie fertiggestellt
Anfang Oktober wurde in Frankfurt a. M. die erste wissenschaftliche Gesamtbibliographie zur heiligen Hildegard von Bingen vorgestellt. Sie erfasst nach Angaben der St. Hildegard-Akademie Eibingen systematisch die gesamte internationale wissenschaftliche Literatur zum Leben und Werk Hildegards von Bingen sowie zur Wirkungsgeschichte und Rezeption ihrer Werke seit Beginn der modernen Forschung bis heute und wird kontinuierlich weitergeführt. Zudem findet man dort die lateinischen Werkausgaben und die Übersetzungen der Werke Hildegards in verschiedenen Sprachen. Aktuell umfasst die Bibliographie über 3800 Einträge.
In einem Festvortrag informierte die Projektleiterin und Vorsitzende der Akademie, Sr. Maura Zátonyi OSB, über die Entwicklungen der Hildegard-Forschung. Die Kenntnisnahme von Literatur, sowohl Primärquellen als auch Studien, bilde für jegliche wissenschaftliche Arbeit und Forschung das Fundament. Daher sei für die gezielte Beschäftigung mit dem Leben und Werk Hildegards von Bingen eine gute Bibliographie unerlässlich. Die Hildegard-Bibliographie ist auf der Website der St. Hildegard-Akademie Eibigen zugänglich.
Hildegard von Bingen
Hildegard von Bingen gilt als eine der bedeutendsten Heiligen Deutschlands. Das umfangreiche Werk der 1098 geborenen Benediktiner-Äbtissin, Forscherin und Mystikerin wird immer noch erforscht. Hildegard verfasste naturwissenschaftliche, medizinische, theologische sowie mystische Bücher, darüber hinaus gut dreihundert Briefe an den Papst, den Kaiser und andere wichtige Persönlichkeiten ihrer Zeit. Auch als Komponistin und als Verkünderin wirkte sie: Hildegard hielt Predigten im Dom von Köln und von Mainz. Papst Benedikt XVI. sprach Hildegard von Bingen im Mai 2012 heilig und erhob sie im Oktober desselben Jahres zur Kirchenlehrerin.
(Mit Material von Vatican News und hildegard-akademie.de)